BLOG

In meinem Blog erhalten Sie Einblick in mein Denken über Mensch, Sprache und Arbeit. Das Schreiben bildet das Fundament für die Entwicklung meiner Gedanken. Das Schreiben schafft Bezüge – zum Selbst und zur Welt. Meine Texte entstehen handschriftlich und ohne KI, weil die eigenständige Formulierung zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist. Willkommen bei mir!

Menschenbild

Ich orientiere mich am positiven Menschenbild der Individualpsychologie Alfred Adlers*, der den Menschen als einzigartiges, ganzheitliches, kreatives, soziales, zielgerichtetes und selbstverantwortliches Einzelwesen verstand. Ich glaube an den Menschen als lern- und entwicklungsfähiges Wesen. Ich erachte die Sprache als wichtige Grundlage für nachhaltige Veränderung und Entwicklung – persönlich wie beruflich.  Somit betrachte ich den Menschen immer auch als denkendes, sprechendes und kommunizierendes Wesen. Der Mensch gestaltet  mit der Sprache sich, sein Leben und seine Beziehungen. Denken und Sprache sind Ausdruck der individuellen und selektiven Wahrnehmung und des subjektiven Erlebens. Denken und Sprache formen unser Selbstbewusstsein. Die gewonnene Selbsterkenntnis stärkt, macht kreativ und erweitert unseren Handlungsspielraum.

*Die Individualpsychologie war ein zentraler Baustein meiner Ausbildung zur Coach/Betriebliche Mentorin.

Werte

Meine Eltern haben mir grundlegende Werte auf den Weg mitgegeben, die mein Sein und Tun bis heute prägen: Liebe, Respekt, Freiheit und Verantwortung. Ich hätte nie meinen unkonventionellen Weg so konsequent gehen können, ohne diese Werte und ohne mein gesundes Selbstvertrauen, das dank der Liebe meiner Eltern wachsen konnte. Als Coach wurde mir bewusst, was für ein Privileg es ist, in dieser Freiheit aufzuwachsen und sich angenommen zu fühlen – unabhängig von Leistung. Meine Lebenshaltung kann heute anderen helfen, Fokus und Perspektive zu wechseln.

Sprache

«Was hat die Sprache mit unserem Leben zu tun? Wer sind wir ohne Sprache?»
Mit diesen zwei Fragen beginnt mein Text Écrire, dit-elle – Schreiben, sagt sie, den ich 2024 vor einem kleinen Publikum präsentiert habe. Der Text entstand 2023 in intensiver Auseinandersetzung mit der Sprach-KI ChatGPT. Sie müssen wissen, dass mich KI fasziniert und ich ChatGPT auf Wunsch auch in meinem Coaching nutze. Doch ich tue das immer auch mit dem Bewusstsein der Autorin, die um die prägende und transformative Kraft der eigenständigen Formulierung weiss. Und ich tue das immer auch als Coach mit Spezialgebiet «Sprache und Persönlichkeit», die um die bewusstseinsfördernde Kraft des Sprechens weiss. Schliesslich verfüge ich als Informationslinguistin über das Wissen vom Aufbau und von der Anwendung der Sprache. Meine Reflexion über Sprache nährt sich demnach aus sprachwissenschaftlichen Quellen und aus angewandten Bereichen wie dem Schreiben und dem Gespräch. Ich investiere ins menschliche Sprachvermögen als Gabe und einzigartiges Gut zu benennen und zu erkennen, wer wir sind.

Arbeit

Die Herkunft des Wortes Arbeit* ist sehr aufschlussreich, wenn es darum geht, unser Verhältnis zur Arbeit besser zu verstehen. Ob wir die Arbeit als notwendiges Übel, als anstrengende Tätigkeit, als Pflicht, als Zweck oder als Ort der Selbstentfaltung sehen, setzt ganz unterschiedliche Akzente. Und Sie merken dabei rasch, wie Ihre Motivation von Ihrer Einstellung zur Arbeit abhängt. Es ist jedoch naiv und zuweilen auch fatal zu glauben, dass alles eine Frage der Einstellung sei und wir durch Umdenken alles in den Griff kriegen würden. So einfach ist das nicht, weil der Mensch auch Gefühle hat, die ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Darum lohnt es sich, darüber nachzudenken, was wir unter Arbeit tatsächlich verstehen und was uns Arbeit bedeutet.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus meinem unkonventionellen Leben. Ich wusste sehr früh, was ich will: schreiben. Vom Schreiben konnte ich nicht leben, also jobbte ich, um mein Schreiben zu finanzieren. Es gab sozusagen zwei Arbeitswelten, den Brotjob und die Selbstentfaltung beim Denken und Schreiben. Den Brotjob wechselte ich regelmässig, weil mir die Freude fehlte. Das Schreiben erfüllt mich bis zum heutigen Tag. Warum war es nie mein Ziel, vom Schreiben leben zu können? Weil mein Schreiben frei bleiben und sich unabhängig vom Literaturbetrieb weiterentwickeln sollte. Finanziell blieb mein Leben immer eine Gratwanderung. Geistig bewegte ich mich im Schlaraffenland. Auch das ist ein grosses Privileg: frei wählen zu können, wie man lebt und ob man sich seine Wünsche mit Geld oder schreibend erfüllt. Was verstehen Sie unter Arbeit?

*Duden «Etymologie»: Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 2., völlig neu bearb. u. erw. Aufl./von Günther Drosdowski. Mannheim; Wien; Zürich: Dudenverl., 1989: «...von wahrscheinlich germ. ein zu schwerer körperlicher Tätigkeit verdingtes Kind über poln. robota (Arbeit) bis hin zu Luthers Lehre vom allgemeinen Priestertum...»